Katharina Meyer

Drei Fragen an die Geschäftsführerin der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur

Was bedeutet der Kulturmarathon für Sie?
Der Kulturmarathon wurde aus einer Krisensituation heraus geboren und der Weg bis zum heutigen Ergebnis war damit naturgemäß nicht schnurgerade und ohne Sackgassen, sondern eher holprig und mit Zwischenstopps zur Orientierung. Doch das Ziel wurde dabei nie aus den Augen verloren: der Kulturmarathon soll eine dringend notwendige finanzielle Unterstützung der Kulturschaffenden in und um Osnabrück während der Corona-Pandemie ermöglichen und zusätzlich deren Sichtbarkeit im Stadtbild fördern. Daran haben alle Beteiligten mit viel Engagement und Pragmatismus mitgearbeitet.
Für unsere Stiftung bedeutet der Kulturmarathon – ganz sachlich betrachtet – einen unvorhergesehenen Einsatz von finanziellen und personellen Ressourcen. Gleichzeitig stellt er aber auch einen wertvollen Gewinn dar – zwischenmenschlich und auch inhaltlich. Denn auf diesem Weg haben wir die Künstler näher kennen gelernt, deren Projekte wir nun mit großer Freude begleiten. Überdies haben sich die Beziehungen zwischen den Mitwirkenden am Kulturmarathon intensiviert. Dies ist eine gute Basis mit Blick auf die Zukunft und das gemeinsame Ziel: die Förderung von Kultur.

Wie haben Sie die Corona-Phase bezüglich der Kultur bislang erlebt?
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren und sind ohne Frage für alle Kulturschaffenden sehr einschneidend. Im Kontakt mit unseren Projektpartnern, die wir im Bereich Kunst fördern, haben wir miterlebt, dass durch die Krise unerwartete Herausforderungen entstehen, Projekte neu geplant und zum Teil auch verschoben oder abgesagt werden mussten. Wir haben aber auch gesehen, dass die Kreativität der Kulturschaffenden ganz neu belebt und der Mut zu alternativen Lösungen gestärkt wurde.

Was wünschen Sie sich in der Zukunft für die Kulturlandschaft in Osnabrück?
Für die Kultur in und um Osnabrück wünsche ich mir, dass sie trotz der Corona-Pandemie in ihrer Vielfalt und Qualität bestehen bleibt, sich weiterentwickelt und auch zukünftig das Leben der Osnabrücker in ihrer gesamten Bandbreite bereichert.
Darüber hinaus wünsche ich mir, dass die Wichtigkeit einer starken und bunten Kulturlandschaft für die Lebensqualität nachhaltig ins Bewusstsein aller Beteiligten rückt und einen höheren Stellenwert einnimmt. Es ist notwendig, die vorhandenen Strukturen zur Kulturförderung und -erhaltung zu überdenken und zu verbessern. Für die Kultur, ihre Akteure und alle, die sich an ihr erfreuen.