Eine Brückenbauerin zwischen Deutschland und Portugal: Ilse Losa und ihre Bücher für Kinder

Die aus Melle-Buer stammende jüdische Exilautorin Ilse Losa (1913 – 2006) schrieb Romane auf portugiesischer Sprache, meist eher für größere Kinder ab 10 Jahren über Flucht, Migration und Toleranz der Verschiedenheit.

Irene Below & Barbara Daiber haben nach erfolgreicher Recherche und Prüfung auf Aktualität und Relevanz von 21 herausgebrachten Kinderbüchern den ersten Roman „Beatriz e o Platano“ ausgewählt. Die Geschichte, wie das mutige und kluge Mädchen Beatriz eine riesige Platane vor dem Fällen rettet, ist für 7- bis 10-Jährige geeignet. Das Buch erschien Ende 2020 zweisprachig im Diaspora-Verlag Oxalà und wurde auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt. Außerdem waren Lesungen für November und Dezember in den Stadtbibliotheken Osnabrück, Melle und Bielefeld geplant.

Darüber hinaus wird ein Geschichtenbuch angestrebt, in dem mehrere kurze Erzählungen von Ilse Losa in einem Buch veröffentlicht werden.

Die aktuelle Bedeutung der jüdischen Exilautorin Ilse Losa wird in ihrem Schaffen als Kinder- und Jugendbuchautoren sichtbar gemacht und mit den Übersetzungen einem größeren Publikum vermittelt – sowohl in ihrer Herkunftsregion, dem Osnabrücker Land und der Friedensstadt Osnabrück, dem benachbarten Bielefeld und in Ostwestfalen-Lippe – als auch überregional.

Das Buch ist seit dem 27. 11. 2020 erhältlich bei der Buchhandlung Sutmöller, Melle ; Buchhandlung Mondo und Kinderbuchhandlung Kronenklauer, Bielefeld; Altstädter Bücherstuben, Osnabrück, bei der portugiesischen Buchhandlung TFM in Frankfurt unter https://www.tfmonline.de/ oder direkt beim Verlag unter https://oxalaeditora.com/productcategory/publicacoes-oxala-editora/.

Projektleitung:

Dr. Irene Below ist eine, in der Exilforschung aktive, Kunsthistorikerin aus Werther/Westfalen.

Barbara Daiber ist Autorin, Bildende Künstlerin und Pädagogin aus Melle.

Beide sind, unter anderem, im Künstlerinnenforum „bi-owl“, einem Netzwerk von Künstlerinnen aller Sparten und Frauen in Kulturberufen und in der Initiative Lesen gegen das Vergessen Bielefeld aktiv. Barbara Daiber lebt und arbeitet seit 30 Jahren im Kulturzentrum Wilde Rose e.V. in Melle.

[Gefördert durch die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung]

Bild: Lisa Cowenbergh