VIELFALT in den Martinihöfen

VIELFALT – unter diesem Motto öffneten Künstlerateliers, Foto- und Modedesignstudios in den Martinihöfen ihre Ausstellungsräume. Bunt und facettenreich präsentierten die Künstler der einzelnen Ateliers zusammen mit den Gästen Annette Piwowarski (D), Paulien Wilkinson (NL), Anita Boerrigter (NL), Viktoria Gudnadottir (NL), Ricardo Liong-A-Kong (NL) und José Anna Maria Verstappen (NL) Malerei, Zeichnung, Fotografie, Mode, Video, Installation und Projekte.

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Programmüberblick:

PALETOT MODE IM LOFT ANNETTE E. SCHNEIDER:
“Tableau Vivant Different” der Paletot Herbst-/WinterKollektion. “Different” war Paletot immer, diese Kollektion ist es mehr denn je. Die Zeiten, in denen sie entstand und präsentiert wird, sind es auch. Ein ganz anderes Gesamtkonzept der äußerst sonderbaren Entstehung einer Kollektion unter hochmerkwürdigen Bedingungen mit völlig differenten Auswirkungen. Alle filmischen, darstellerischen und zuschauenden Elemente mit Sicherheitsabstand! Teilbestuhlt und barrierefrei.

GAST ANNETTE PIWOWARSKI: Farbfelder im Wandel, Malerei in der Werkhalle. Die Bilder von Annette Piwowarski bewegen sich auf verschiedenartigsten Bedeutungsebenen. Bilder der Stille, Einkehr und Begegnung. Begegnung mit Farbkontrasten, wie hell-dunkel, vielfarbig-weiß. Piwowarski malt Schicht für Schicht und gelangt so vom scheinbar kreativen Chaos zur spannungsreichen Komposition mit Schriftzeichen – häufig nicht entzifferbar. Sie schafft Bilder mit Tiefe, Raum und Dichte, indem sie schichtet und verdichtet, überklebt und übermalt. Dieser von Offenheit geprägte Gestaltungsprozess findet seine Entsprechung in der Wahl des Ausstellungsortes – einer Werkhalle. Barrierefrei.

ATELIER HARTMUT GIRKE: Das Atelier – Ort der Offenheit für die stimmende Kraft der Farben. Diese Kraft ermöglicht die Sammlung in das je Eigene und zugleich das Ereignis der Nähe. Nähe meint hier auch den Bezug menschlichen Daseins zum Ganzen. Worte des Dichters Paul Celan können einen Hinweis geben: „Im Spätrot schlafen die Namen: Einen weckt deine Nacht…“

WERNER KAVERMANN zeigt Arbeiten, die in den letzten Jahren entstanden sind: Malerei, Plastik, Zeichnung.

FOTOSTUDIO JOCHEN THIEN-FRANCK: Wasserspiele, Video-Animation über die Tiefbauarbeiten für den Zauberwürfel, Neumarkt, Osnabrück, 2019/2020 und Hamburg-Spaziergang, Architekturfotografien, Hafen-City, Hamburg, 2019.

ATELIER ANKE DUSCHE: In der Arbeitsatmosphäre ihres Ateliers zeigt Anke Dusche neue Arbeiten.

ATELIER BIRGIT KANNENGIEßER: Birgit Kannengießer (D) + Paulien Wilkinson (NL) starten mit der ersten Projektphase ihres taNDem-Projekts Zwischen Utopie und Realität / Tussen Utopie en Werkelijkheid.
Fragen wie „Welche Farbe hat das Paradies? Ist es dort warm oder kalt? Bin ich alleine oder unter vielen Menschen? Wie fühlt sich das Paradies an? Wie schmeckt es? Wie hört es sich an? Wie kommen wir dorthin?“ sind der Ausgangspunkt für Interviews. Teilnehmendenwerden gebeten, sich einen für sie angenehmen Hintergrund für ein kurzes Video auszuwählen und Fragen zu beantworten. Die gesprochene Sprache wird direkt mit Hilfe einer tag cloud visuell dargestellt. Es entsteht eine dynamische Wortwolke, eine typografische Projektion, die aus relevanten Schlüsselwörtern besteht. Im Verlauf der Interviews verändert sie sich dynamisch. Einzelne Wörter wachsen je nach Häufigkeit der Erwähnung an. Die Projektion bietet dem Publikum und dem Interviewten eine Reflektion, die auch seine Antworten beeinflussen kann. Es entsteht ein Dialog. So kann der Interviewte direkt Einfluss nehmen auf das dargestellte Bild, die Wichtigkeit einzelner Begriffe, und das Meinungsbild des Abends. Wie und wo wollen wir leben?

Atelier m82: Christine Vennemann, Mechthild Wendt und Margit Rusert mit ihren Gästen Anita Boerrigter (NL), Viktoria Gudnadottir (NL), Ricardo Liong-A-Kong (NL) und José Anna Maria Verstappen (NL) präsentieren die taNDem-Projektausstellung: Unsere Sünde: das Paradies / Onze zonde: het paradijs. Die sieben beteiligten KünstlerInnen untersuchen, inwieweit das Konzept der sieben Todsünden im Kontext der heutigen Zeit noch passt – oder wieder passt. In Form von Videos, Objekten, Text und Bildern wird eine Ausstellung geschaffen, die den Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit bietet, sich mit der Frage nach dem Paradies in seinen fragwürdigen und ambivalenten Formen auseinanderzusetzen.

Die Projekte „Zwischen Utopie und Realität / Tussen Utopie en Werkelijkheid” und „Unsere Sünde: das Paradies / Onze zonde: het paradijs“ werden durchgeführt im Rahmen von taNDem, einem grenzüberschreitenden Kunst- und Kulturprojekt der EUREGIO, und gefördert durch INTERREG.

Der Aufenthalt in den Höfen wurde für die Wartenden mit einer Lichtinstallation und bereitgestellten Stühlen zu einem Erlebnis unter besonderen Bedingungen.

Samstag, 05. September 2020, 18-24 Uhr, Martinistr. 82-88, 49078 Osnabrück

[Die Ausstellung in den Martinihöfen wurde unterstützt durch die Stadt Osnabrück]

Foto: AileenRogge.de; Atelier Margit Rusert/ Jochen Thien-Franck